Seekarten und Sportbootkarten für den mobilen Einsatz auf See

Prinzipiell unterscheiden wir bei Seekarten zwischen Papierseekarten und elektronischen oder digitalen Seekarten. Die Seekarten in Papier können wir dann in Seekarten für die Berufsschifffahrt und Seekarten für den Sportschiffer auch Sportbootkarten genannt unterteilen. Während die Seekarten der Berufsschifffahrt eine grösse bis zu A0 haben können, werden die Seekarten der Sportschifffahrt normalerweise in einer grösse bis DIN A2 produziert, was für die Segel oder Motoryacht völlig ausreichend ist und auch viel besser händelbar ist. Wie bitte soll man eine Seekarte in A0 grösse am Ruder und im Cockpit händeln, vor allem noch bei Wind und Seegang. Der wohl entscheidende Vorteil für den Freizeitkapitän sich für die Sportbootkarten zu entscheiden ist aber sicherlich die Vertriebsart. Die Sportschifffahrtkarten werden in Sätzen, die jeweils ein bestimmtes Seegebiet enthalten und in einer wasserdichten Klarsichthülle ausgeliefert.

Hergestellt werden die deutschen Seekarten vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie mit seinem Hauptsitz in Hamburg und Rostock. Die Sportboot Seekarten werden ebenfalls vom BSH hergestellt, aber auch der Delius Klasing Verlag sowie der NV-Verlag aus Arnis (welcher übrigens die Seekarten im Sportbootkartenformat erfunden hat) publizieren Ihre eigenen Seekartensätze.

Beim Erwerb einer Seekarte durch einen Fachhändler werden Sie feststellen das diese immer bis zur letzten Kalenderwoche aktualisiert sind, dies wird durch einen Stempel an der linken unteren Seekartenseite dokumentiert. Eine Aktualisierung muss nicht zwingend immer heissen das die Seekarte gerade frisch gedruckt wurde, nein Sie kann mit einzelnen kleinen Papierschnipseln überklebt oder aber manuell berichtigt sein. Auf jeden Fall kann der Käufer sicher sein, beim Erwerb auf dem aktuellsten Stand zu sein.
ABER ACHTUNG, bei den Seekartensätzen für die Sportschiffer ist das nicht so. Diese werden zu einem bestimmten Zeitpunkt am Anfang des Jahres gedruckt und dann auch bis zum Ende der Saison so ausgeliefert. Sie haben aber bei den einzelnen Verlegern die Möglichkeit sich Aktualisierungen, meist in PDF Form herunterzuladen und auszudrucken und dann ähnlich eines Puzzels diese dann auszuschneiden und auf Ihre Sportbootkarten zu kleben.
Spätestens nach zwei Jahren wird es dann aber Zeit sich neue aktuelle Seekarten zuzulegen. Aktuelle Berichtigte Seekarten an Bord zu haben gehört zu einer guten Seemannschaft und ist im schadensfalle auch Versicherungstechnisch Relevant.